Difference between revisions of "ASE Backup de"

(OX ASE - Backup & Wiederherstellung des Systems)
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=== Sicherung der LDAP-Daten ===  
 
=== Sicherung der LDAP-Daten ===  
Auf einem OXASE-System in der Single Server-Variante ist die Sicherung des LDAP-Datenbestands erforderlich. In der Multi Server-Variante muss die Sicherung des LDAP-Datenbestands nur auf dem Domänencontroller Master erfolgen. Mit dem folgenden Befehl werden die LDAP-Daten in eine Text-Datei gesichert:
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Auf einem OXASE-System in der Single Server-Variante ist die Sicherung des LDAP-Datenbestands erforderlich. In der Multi Server-Variante muss die Sicherung des LDAP-Datenbestands nur auf dem Domänencontroller Master erfolgen.  
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Mit dem folgenden Befehl werden die LDAP-Daten in eine Text-Datei gesichert:
 
  slapcat > LDAP-Daten.ldif
 
  slapcat > LDAP-Daten.ldif
  
 
=== Sicherung der lokalen Konfigurationsdateien ===  
 
=== Sicherung der lokalen Konfigurationsdateien ===  
Die lokalen Konfigurationsdateien werden auf OXASE-Systemen unterhalb des Verzeichnisses /etc gespeichert. In einer Standardinstallation ohne weitere Anpassungen des Administrators werden alle Konfigurationsdateien durch Univention Configuration Registry-Templates abgebildet. Wenn keine lokalen Anpassungen an Konfigurationsdateien oder Templates vorgenommen wur- den, reicht es aus, für eine minimale Sicherung die Dateien /etc/univention/base.conf, /etc/univention/base-forced.conf und /etc/univention/base-schedule.conf zu sichern.
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Die lokalen Konfigurationsdateien werden auf OXASE-Systemen unterhalb des Verzeichnisses /etc gespeichert. In einer Standardinstallation ohne weitere Anpassungen des Administrators werden alle Konfigurationsdateien durch Univention Configuration Registry-Templates abgebildet. Wenn keine lokalen Anpassungen an Konfigurationsdateien oder Templates vorgenommen wurden, reicht es aus, für eine minimale Sicherung die Dateien  
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/etc/univention/base.conf, /etc/univention/base-forced.conf und /etc/univention/base-schedule.conf  
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Wenn Anpassungen an Konfigurationsdateien oder Templates vorgenommen wurden, muss das komplette /etc-Verzeichnis gesichert werden. Das Verzeichnis /etc umfasst in aller Regel weniger als 50 MB Daten und sollte daher nach Möglichkeit immer komplett gesichert werden.
 
Wenn Anpassungen an Konfigurationsdateien oder Templates vorgenommen wurden, muss das komplette /etc-Verzeichnis gesichert werden. Das Verzeichnis /etc umfasst in aller Regel weniger als 50 MB Daten und sollte daher nach Möglichkeit immer komplett gesichert werden.
 
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Revision as of 11:36, 19 February 2011

OX ASE - Backup & Wiederherstellung des Systems

Backup eines OXASE-Systems

UCS, das von OXASE als Basis verwendet wird, folgt dem Filesystem Hierarchy Standard, einer Richtli- nie, die die Aufteilung der Daten in der Unix-Dateisystemhierarchie beschreibt. Dies erlaubt eine effiziente Trennung zwischen lokal erzeugten Dateien und Daten, die im Rahmen der Installation erstellt werden.

Sicherung der LDAP-Daten

Auf einem OXASE-System in der Single Server-Variante ist die Sicherung des LDAP-Datenbestands erforderlich. In der Multi Server-Variante muss die Sicherung des LDAP-Datenbestands nur auf dem Domänencontroller Master erfolgen.

Mit dem folgenden Befehl werden die LDAP-Daten in eine Text-Datei gesichert:

slapcat > LDAP-Daten.ldif

Sicherung der lokalen Konfigurationsdateien

Die lokalen Konfigurationsdateien werden auf OXASE-Systemen unterhalb des Verzeichnisses /etc gespeichert. In einer Standardinstallation ohne weitere Anpassungen des Administrators werden alle Konfigurationsdateien durch Univention Configuration Registry-Templates abgebildet. Wenn keine lokalen Anpassungen an Konfigurationsdateien oder Templates vorgenommen wurden, reicht es aus, für eine minimale Sicherung die Dateien

/etc/univention/base.conf, /etc/univention/base-forced.conf und /etc/univention/base-schedule.conf 

zu sichern.

Wenn Anpassungen an Konfigurationsdateien oder Templates vorgenommen wurden, muss das komplette /etc-Verzeichnis gesichert werden. Das Verzeichnis /etc umfasst in aller Regel weniger als 50 MB Daten und sollte daher nach Möglichkeit immer komplett gesichert werden. 141 10 Backup 142 • Sicherung der Benutzerdaten Das Heimatverzeichnis des root-Benutzers wird lokal auf jedem System im Verzeichnis /root vor- gehalten. Es sollte in das Backup aufgenommen werden. Wenn die Heimatverzeichnisse der weiteren Benutzer nicht auf einer Freigabe sondern lokal gespei- chert werden, muss auch das /home-Verzeichnis in die Sicherung aufgenommen werden. • Sicherung der installierten Pakete Die auf dem System installierten Pakete können mit dem Befehl dpkg --get-selections > paketliste.txt gesichert werden. • Sicherung der Laufzeitdaten Die Laufzeitdaten von System-Programmen (z.B. der Mailspool des Cyrus-IMAPD) und die Logdatei- en werden unterhalb von /var gespeichert. Auch wenn hier einzelne Daten nicht notwendigerweise gesichert werden müssten (/var/cache und /var/run enthalten beispielsweise Daten, die nur für die Laufzeit eines Systems bis zum Reboot relevant sind), ist es trotzdem empfehlenswert, das komplette /var-Verzeichnis zu sichern. Außerdem sollte das /srv-Verzeichnis gesichert werden. Es ist zu beachten, dass einige Applikationen eventuell eine gesonderte Sicherung benötigen. • Sicherung von Software, die nicht im UCS-Standard-Umfang enthalten ist Wenn Software installiert wurde, die nicht im UCS-Standardpaketumfang enthalten ist, müssen zwei Fälle unterschieden werden: 1. Bei Software, die auch im DEB-Format vorliegt, reicht es diese Pakete in die Sicherung aufzu- nehmen. 2. Externe Software, die nicht im DEB-Format vorliegt, wird in der Regel nach /opt oder /usr/local installiert. Diese Verzeichnisse müssen dann ebenfalls gesichert werden. • Sicherung der Laufzeitdaten von Open-Xchange Die Konfiguration von Open-Xchange wird in dem Verzeichnis /opt/open-xchange vorgehalten. Es sollte vollständig in das Backup mitaufge- nommen werden. Benutzerdaten werden von OXASE sowohl in einer MySQL-Datenbank als auch in den registrierten Filestores (als normale Dateien im Dateisystem) vorgehalten. Es ist wichtig, dass Filestore und Datenbank zum gleichen Zeitpunkt gesichert werden, da Metada- ten über die im Filestore gespeicherten Dateien in der Datenbank vorgehalten werden. OXASE speichert den Filestore in der Standardeinstellung im Verzeichnis /var/oxfilestore. Sofern bereits das gesamte /var-Verzeichnis gesichert wurde, sind die benötigen Datei- en dadurch schon abgedeckt. Falls weitere Filestores außerhalb von /var eingerichtet wur- den, sind diese ebenfalls zu sichern. Eine Liste aller Filestores kann über den Befehl /opt/open-xchange/sbin/listfilestore ermittelt werden. Die von Open-Xchange verwendete MySQL-Datenbank kann über die MySQL-Standardtools gesi- chert werden. Zum Erstellen eines Datenbank-Dumps wird der folgende Befehl empfohlen: mysqldump --all-databases --single-transaction > datenbank-sicherung.mysql 10.2 Wiederherstellung eines OXASE-Systems Die folgende Anleitung führt das generelle Vorgehen bei der Wiederherstellung eines OXASE-Systems auf. Die Wiederherstellung erfordert Erfahrung im Umgang mit UCS und OXASE und sollte nach Möglichkeit in einer Testumgebung vor Eintreten des “Ernstfalls” simuliert werden. Die folgenden Schritte sollten in der angegebenen Reihenfolge durchgeführt werden. Nach Abschluss aller Schritte sollte das System neu gestartet werden, um alle Dienste sauber zu initialisieren. • Neuinstallation des Systems und Abgleich des Softwarebestandes Das wiederherzustellende System sollte neu installiert werden. Das System, auf dem die LDAP- Daten zurückgespielt werden, muss mit den gleichen Basis-Einstellungen (Rechner- und Domänen- name, Name der LDAP-Basis) installiert werden wie das alte System. Die Installationsparameter können anhand der Datei /etc/univention/installation_profile gesetzt werden. Es ist aber zu beachten, dass diese Datei bei der initialen Installation erzeugt wurde und sich einige Parameter oder Paketnamen geändert haben können. • Wiederherstellung der lokalen Konfigurationsdateien Die /etc/univention/base.conf*-Dateien sowie /etc/ldap.secret und /etc/machine.secret sollten zurückgespielt werden. Wurde das komplette /etc-Verzeichnis gesichert, sollte das komplette /etc-Verzeichnis auf das neue System zurückkopiert werden. Anschließend sollte als Benutzer root der Befehl ucr commit aufgerufen werden. Es löst einen kompletten Rebuild aller über Univention Configuration Registry-Templates generierten Dateien aus. • Stoppen der Serverdienste Alle Server-Dienste auf dem System sollten durch den Aufruf von /etc/init.d/DIENST stop angehalten werden. Um automatische Starts während der folgenden Schritte zu verhindern, ist es sinnvoll über die autostart-Einstellungen der Dienste einen Start zu verhindern, z.B. ucr set cups/autostart=no • Wiederherstellung des Software-Paketbestands Die vorher installierten UCS-Pakete sollten anhand der gesicherten Paketliste wieder installiert wer- den. Dazu muss im ersten Schritt die gesicherte Paketliste wieder eingespielt werden: dpkg --set-selections < liste.txt Anschließend kann mit apt-get der Paketbestand wieder hergestellt werden (dazu müssen die Repository-Einstellungen wie auf dem alten System gesetzt sein): apt-get -u dselect-upgrade Abschließend sollte die Liste der danach installierten Pakete (ermittelbar mit dem Befehl dpkg --list) abgeglichen werden und ggf. fehlende Pakete mit dem Befehl univention-install nachinstalliert werden. Wenn Nicht-UCS-Software installiert war, muss diese sowie ggf. deren Datenbestand ebenfalls zu- rückgespielt werden. 143 10.2 Wiederherstellung eines OXASE-Systems 10 Backup • Wiederherstellung der Laufzeitdaten Das /var-Verzeichnis muss zurückkopiert werden. Das Verzeichnis /var/run sollte dabei über- sprungen werden. • Wiederherstellen der LDAP-Daten/Listener-Notifier-Replikation Für das Zurückspielen der LDAP-Daten sind mehrere Schritte notwendig. Die bei der Installation des System erzeugten initialen LDAP-Daten müssen zunächst entfernt wer- den. Dazu müssen im Verzeichnis /var/lib/univention-ldap/ldap/ alle Dateien mit Aus- nahme der Datei DB_CONFIG entfernt oder verschoben werden. Anschließend können die Daten aus dem LDIF wieder eingespielt werden: mv /var/lib/univention-ldap/ldap /var/lib/univention-ldap/ldap.old mkdir /var/lib/univention-ldap/ldap ucr commit /var/lib/univention-ldap/ldap/DB_CONFIG slapadd -l LDAP-Daten.ldif Außerdem sollte der Univention Directory Listener zurückgesetzt werden: rm -rf /var/lib/univention-directory-listener mkdir -p /var/lib/univention-directory-listener/ chown listener /var/lib/univention-directory-listener/ Anschließend sollten die betroffenen Dienste neu gestartet werden: /etc/init.d/slapd start /etc/init.d/univention-directory-notifier start /etc/init.d/univention-directory-listener start Die Neuinitialisierung des Univention Directory Listener kann je nach Menge der im LDAP-Verzeich- nis gespeicherten Daten einige Zeit in Anspruch nehmen. In dieser Zeit sollte das System nicht neu gestartet werden. • Zurückspielen der Laufzeitdaten von Open-Xchange Es wird empfohlen, dass alle Daten unterhalb des Filestore-Basisverzeichnisses (i.d.R. /var/oxfilestore) gelöscht werden, bevor das Backup des Filestores zurückgespielt wird. Um Inkonsistenzen zu vermeiden, wird dringend empfohlen, nur Backups von MySQL-Datenbank und Filestore zurückzuspielen, die zum selben Zeitpunkt erstellt wurden. Nach dem Zurückspielen kann über den folgenden Befehl ein Konsistenzcheck durckgeführt werden: /opt/open-xchange/sbin/checkconsistency • Zurücksetzen der Autostart-Einstellungen Die UCR-Autostart-Einstellungen, welche in den vorigen Schritten vorgenommen wurden, sollten zurückgesetzt werden. 10.3 Weiterführende Informationen Weiterführende Informationen zum Backup von UCS- und OXASE-Systemen können unter folgenden URLs abgerufen werden: • http://wiki.univention.de/index.php?title=Backup_und_Wiederherstellung_eines_UCS-Systemshttp://oxpedia.org/wiki/index.php?title=Open-Xchange_backup